Gründung einer GmbH: Beschränkte Haftung und weitere Vorteile für Unternehmer

Veröffentlicht am: 16.September.2021Kategorien: Start-up & GründenSchlagwörter: , , Lesezeit: 5 Min.
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Nora Wölflick schreibt bei Recht 24/7 über interessante, tagesaktuelle Themen für den Love & Law Blog.


Ein Unternehmen führen, ohne private Ersparnisse zu riskieren? Die Gesellschaft mit beschränkter Haftung (kurz: GmbH) macht es möglich. Diese Unternehmensform beschränkt die Haftung der Gesellschafter auf das Geschäftsvermögen und reduziert auf diese Weise das wirtschaftliche Risiko. Welche weiteren Vorteile eine GmbH-Gründung mit sich bringt, erfährst du in diesem Artikel. Ebenfalls gut zu wissen: Wie genau läuft die Gründung einer GmbH ab und wie lange dauert der Gründungsprozess?

Was ist eine GmbH?

Die Gemeinschaft mit beschränkter Haftung ist eine deutsche Unternehmensform. Sie zählt zu den Kapitalgesellschaften. Die Rechtsgrundlage bildet das „Gesetz betreffend die Gesellschaften mit beschränkter Haftung“ (GmbHG).

Eine GmbH gilt als juristische Person. Sie setzt sich aus ihren Gesellschaftern zusammen und wird nach außen hin durch einen Geschäftsführer vertreten.

Welche Voraussetzungen gelten für die GmbH-Gründung?

Eine GmbH kann von jeder natürlichen, unbeschränkt geschäftsfähigen Person initiiert werden. Um eine GmbH zu gründen, ist mindestens eine natürliche Person nötig. Darüber hinaus können beliebig viele Gesellschafter und rechtsfähige Gesellschaften an der Gründung beteiligt sein. Auch juristische Personen – zum Beispiel Vereine und Stiftungen – können eine Gemeinschaft mit beschränkter Haftung gründen.

Für die GmbH-Gründung ist ein Stammkapital in Höhe von mindestens 25.000 Euro erforderlich. Dieses kann durch Bar- oder Sacheinlagen erbracht werden. Das Stammkapital musst du nicht vollständig bei der Unternehmensgründung hinterlegen. Es reicht aus, mindestens 12.500 Euro einzuzahlen.

Im Rahmen der Gründung muss ein notariell beglaubigter Gesellschaftsvertrag geschlossen werden. Dieser regelt neben Firma, Gegenstand und Sitz der GmbH auch die Höhe des Stammkapitals sowie die Verteilung der Stammeinlage auf die verschiedenen Gesellschafter.

Was sind die Vorteile einer GmbH?

Als Gesellschafter oder Geschäftsführer einer GmbH kannst du die Vorteile dieser Rechtsform gewinnbringend nutzen. Doch welche sind das im Detail?

Vorteil 1: Beschränkte Haftung auf Stammkapital

Den Ausschlag bei einer Unternehmensgründung für eine GmbH gibt häufig die beschränkte Haftung. Gegenüber Gläubigern sieht eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung keine persönliche Haftung der Gesellschafter vor. Die GmbH ist eine eigenständige, juristische Person und haftet für sich selbst – bis zur Höhe des hinterlegten Stammkapitals. Es gibt jedoch Ausnahmen. Versäumst du es als Geschäftsführer einer GmbH zum Beispiel, die fälligen Stammeinlagen rechtzeitig von den Gesellschaftern einzufordern oder trägst du eine vorsätzliche Mitschuld an der Insolvenz der GmbH, haftest du zusätzlich mit deinem Privatvermögen.

Vorteil 2: Flexibilität

Die GmbH-Gründung ist für jeden gesetzlich zulässigen Zweck gestattet. Das bedeutet: Egal, ob du Künstler bist, ein Handwerksunternehmen gründen oder ein Restaurant eröffnen möchtest – du kannst dies als Gesellschaft mit beschränkter Haftung tun.

Darüber hinaus bietet dir eine GmbH die Möglichkeit, einen Fremdgeschäftsführer zu benennen. Das macht zum Beispiel Sinn, wenn eine Person mit spezifischen Kenntnissen dein Unternehmen führen soll, über die du nur eingeschränkt verfügst.

Vorteil 3: Eigene Rechtsfähigkeit

Wie bereits oben erwähnt ist eine GmbH eine eigenständige, juristische Person. Als solche kann eine GmbH selbstständig Rechtsgeschäfte abschließen. Zum Beispiel Immobilien erwerben oder Anteile eines anderen Unternehmens kaufen. Das schützt die Privatsphäre der Gesellschafter, da deren Namen nach außen hin nicht auftreten.

Vorteil 4: Unkomplizierter Verkauf des Unternehmens

Der Verkauf einer GmbH erfolgt durch eine Veräußerung der Gesellschafteranteile an den Käufer. Es ist nicht erforderlich, alle Vermögensbestandteile des Unternehmens einzeln an den oder die Käufer zu übertragen. Das spart nicht nur wertvolle Zeit, sondern schont auch deine Nerven.

Wie gründet man eine GmbH?

Zu Beginn einer GmbH-Gründung entscheidest du – ggf. mit deinen Mitstreitern – über den Unternehmensnamen, -sitz und den Gegenstand des Betriebes. Es werden die Zahl der Gesellschafter sowie der Geschäftsführer bestimmt. Darüber hinaus ist festzulegen, in welcher Form und Höhe das Stammkapital erbracht werden soll. Diese Punkte werden im Gesellschaftsvertrag festgehalten. Der Vertrag wird von allen Gesellschaftern unterschrieben und anschließend notariell beglaubigt.

Sobald der Gesellschaftsvertrag notariell beurkundet ist, ist das Stammkapital i.H.v. mindestens 12.500 Euro auf das Geschäftskonto der GmbH einzuzahlen.

Der Gesellschaftsvertrag ist notariell beurkundet und das Stammkapital hinterlegt: Nun muss die GmbH durch einen Notar ins Handelsregister eingetragen werden. Dazu sind folgende Unterlagen erforderlich:

  • der Gesellschaftsvertrag
  • die Legitimation des Geschäftsführers
  • eine Liste aller Gesellschafter
  • falls Sacheinlagen geleistet wurden: ein Sachgründungsbericht, welcher den Wert der Sacheinlagen beziffert

Bereits kurz nach der Eintragung im Handelsregister erhältst du vom Finanzamt den „Fragebogen zur steuerlichen Erfassung“. Diesen füllst du aus und schickst ihn mitsamt der erforderlichen Unterlagen (zum Beispiel dem Handelsregisterauszug und dem Gesellschaftsvertrag) an das Finanzamt zurück. Diesen Schritt kannst du ganz einfach online erledigen. Wie das Ganze funktioniert, erfährst du in diesem Artikel.

Nun meldest du deine GmbH beim Gewerbeamt an. Die Eintragung des Unternehmens bei der Bundesagentur für Arbeit, der IHK bzw. HWK sowie bei der Berufsgenossenschaft schließen die Gründung ab.

Wie lange dauert es, eine GmbH zu gründen?

Abhängig von deiner Vorbereitung und dem Arbeitstempo der beteiligten Behörden musst man normalerweise für die formale Gründung mit mindestens 3 bis 4 Wochen rechnen. Hinzu kommen die umfangreiche Planungsphase sowie das Erstellen der notwendigen Unterlagen. Warum sich eine GmbH-Gründung trotz gewissenhafter Planung verzögern kann und wie du Verzögerungen vermeidest, verraten wir dir hier.

Mit Recht 24/7 erhältst du alle Unterlagen für die Gründung in 24 Stunden. Den Notartermin können wir ebenfalls sofort vereinbaren, wenn du das wünscht.

Das Wichtigste in Kürze

  • Jede natürliche, geschäftsfähige Person kann eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung gründen.
  • Die Gründung einer GmbH erfordert einen Gesellschaftsvertrag, der von einem Notar zu beurkunden ist.
  • Das Stammkapital i.H.v. mindestens 12.500 Euro  ist vor der GmbH-Gründung durch Bareinlagen zu erbringen.
  • Die Vorteile der GmbH als Rechtsform: Hohe Flexibilität und vergleichsweise geringe Steuern. Gesellschafter haften – bis auf wenige Ausnahmen – nicht mit ihrem Privatvermögen.
  • Die GmbH muss als Unternehmen im Handelsregister eingetragen und als Gewerbe angemeldet werden.
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