105 Millionen Euro: Start-up ohne Produkt erhält Rekordfinanzierung für eine Idee

Veröffentlicht am: 19.Juni.2023Kategorien: Start-up & GründenLesezeit: 3 Min.
Mistral AI
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Nora Wölflick schreibt bei Recht 24/7 über interessante, tagesaktuelle Themen für den Love & Law Blog.

Quelle Foto: Techcrunch

Das französische KI-Start-up Mistral AI hat nur wenige Wochen nach seiner Gründung eine Finanzierung in Höhe von 105 Millionen Euro erhalten – ein Rekord für eine erste Finanzierungsrunde. Bemerkenswert dabei ist, dass das Unternehmen noch kein fertiges Produkt vorweisen kann. Kaum gegründet und noch kein fertiges Produkt – trotzdem erhält das Start-up eine Millionensumme. Dies erinnert einige von uns vielleicht an die Dot-Com-Blase der späten 1990er Jahre.

Jetzt scheint der Hype um künstliche Intelligenz (KI) auch Investoren anzuziehen. Das zeigt nicht zuletzt das Beispiel von ChatGPT, für das hohe Summen investiert werden, wie die 10 Milliarden Dollar, die Microsoft in den GPT-Entwickler OpenAI gesteckt hat.

Mistral AI: KI-Start-up ohne Produkt erhält große Finanzierung

Das in Paris ansässige Start-up Mistral AI profitiert nun offensichtlich von diesem KI-Hype. Das Unternehmen, das erst vor vier Wochen gegründet wurde, konnte in einer ersten Finanzierungsrunde beeindruckende 105 Millionen Euro einsammeln, wie Mitgründer und Präsident von Mistral AI, Arthur Mensch, verkündete. Laut einem Bericht der Financial Times handelt es sich dabei um einen Rekord. Dieser Rekord wird noch beeindruckender, wenn man bedenkt, dass Mistral AI noch kein fertiges Produkt vorweisen kann. Die ersten Mitarbeiter sollen erst wenige Tage vor Abschluss der Finanzierungsrunde bei dem Unternehmen angefangen haben.

Der Hype um KI-Themen und Europas Aufholjagd

Dem französischen Start-up dürfte nicht nur der allgemeine Hype um KI-Themen geholfen haben, sondern auch die Tatsache, dass es von ehemaligen Mitarbeitern von KI-Unternehmen wie Deepmind und dem Facebook-Konzern Meta gegründet wurde. Branchenbeobachter erwarten zudem, dass Europa kräftig in den KI-Bereich investieren wird, um den Anschluss an die USA und China nicht zu verlieren. Mistral AI konzentriert sich auf die Entwicklung eines großen Sprachmodells, ähnlich wie die Grundlage von ChatGPT.

Training von KI-Sprachmodellen mit hohen Kosten verbunden

Das Training von KI-Modellen für Sprachverarbeitung erfordert erhebliche finanzielle Ressourcen, wie von Golem berichtet wird. Experten schätzen, dass das Training eines fortschrittlichen großen Sprachmodells wie GPT-4 oder Metas Llama zwischen fünf und zehn Millionen US-Dollar kosten kann. Diese hohen Kosten sind auch einer der Gründe, warum Mistral AI den Investor:innen einen bedeutenden Anteil des Unternehmens abgeben muss. Nach Abschluss der Finanzierungsrunde wird Mistral AI mit 240 Millionen Euro bewertet. Es wird interessant sein zu beobachten, ob Mistral AI den hohen Erwartungen gerecht werden kann, die an einen vielversprechenden europäischen Konkurrenten von ChatGPT gestellt werden. Obwohl das Unternehmen noch kein fertiges Produkt vorweisen kann, hat es offensichtlich das Vertrauen der Investor:innen gewonnen, da sie bereit sind, erhebliche Mittel zur Verfügung zu stellen. Diese Rekordfinanzierung verdeutlicht die starke Überzeugung von der Zukunftspotenzial von KI und zeigt, dass Investoren bereit sind, in vielversprechende KI-Start-ups zu investieren, auch wenn diese noch in der Entwicklungsphase sind. Es bleibt abzuwarten, ob Mistral AI in der Lage sein wird, die hohen Erwartungen zu erfüllen und erfolgreich in der KI-Branche zu bestehen.

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