Krankenversicherung für Gründer

Veröffentlicht am: 31.Januar.2020Kategorien: Arbeitswelt, Rechtliches, Start-up & GründenSchlagwörter: , Lesezeit: 2 Min.
Krankenversicherung
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Christina Schröder schreibt bei Recht 24/7 für den Love & Law Blog über rechtliche Themen.

In Deutschland herrscht Krankenversicherungspflicht. Wer aus einem Angestelltenverhältnis in die Selbständigkeit wechselt muss sich auch über die passende Krankenkasse Gedanken machen.

Wer seine Business-Idee schnell Realität werden lassen will, hat es mittlerweile recht leicht. Viele lästige Dinge gehen heut ganz einfach im Web, man kann problemlos Konten online eröffnen und beliebte Unternehmensformen wie GmbH oder UG online gründen. Zu den vielen Entscheidungen, die bei Unternehmensgründung zu treffen sind, gehört auch das Thema Krankenkasse. Oder ganz konkret: Was ist sinnvoller, die gesetzliche oder die private Krankenversicherung?

Krankenversicherung: privat oder gesetzlich?

Wer vor seiner Selbständigkeit bereits privat versichert ist, der bleibt dies auch mit dem Eintritt in die Selbständigkeit. Gesetzlich Versicherte haben hingegen die Wahl, sie können sich sowohl privat, als auch freiwillig gesetzlich versichern, sofern bestimmte Fristen eingehalten werden:

  • Mit Beginn der hauptberuflichen Selbständigkeit endet die gesetzliche Versicherungspflicht.
  • Innerhalb einer Frist von drei Monaten muss man sich privat oder freiwillig gesetzlich versichern.
  • Freiwillig gesetzlich versichern kann sich nur, wer in fünf Jahren vor Erlöschen der Versicherungspflicht mindestens 24 Monate, bzw. unmittelbar vor Erlöschen der Versicherungspflicht mindestens 12 Monate am Stück gesetzlich versichert war.

Diese Frage der Krankenversicherung stellt sich allerdings nur, wenn Sie hauptberuflich selbständig sind. Ist die Selbständigkeit nebenberuflich, muss für den Hauptberuf bereits eine private oder gesetzliche Krankenversicherung bestehen, die weiterhin gültig ist.

Privat oder gesetzlich: Vor und Nachteile

Beide Optionen haben Vor- und Nachteile, die je nach persönlichen Bedürfnissen und Anforderungen abgewogen werden müssen. In der gesetzlichen Krankenkasse:

  • sind Beiträge sind vom Einkommen abhängig und gut somit kalkulierbar.
  • kann die Familie kann mitversichert werden.
  • können allerdings auch Zuzahlungen zu Sonderleistungen und Medikamenten fällig werden.
  • können Prämien speziell für junge Leute höher sein, als bei der privaten Krankenkasse.

In der privaten Krankenkasse:

  • orientieren sich die Beiträge am Alter und Gesundheitszustand, können dadurch gerade für junge Leute günstiger sein, als bei der gesetzlichen Krankenversicherung,
  • können Leistungen individuell angepasst werden,
  • werden Beiträge allerdings unabhängig vom Einkommen festgesetzt und können somit gerade im Alter zu hoher finanzieller Belastung führen.

Und ganz wichtig: Die Entscheidung sollte wohl überlegt sein, denn ein nachträglicher Wechsel von der privaten in die gesetzliche Krankenkasse ist für Selbständige nicht, bzw. nur über Aufnahme eines Angestelltenverhältnisses möglich.