Cannabis-Legalisierung in Deutschland: Alles, was Du wissen musst
Gras unter neuen Regeln: Was ab April gilt
Die Zeiten ändern sich, und mit ihnen die Gesetze: Ab Ostermontag erlebt Deutschland eine historische Wende mit der Teillegalisierung von Cannabis. Was bisher unter Strafe stand, wird unter bestimmten Bedingungen legal. Doch was genau ändert sich? Und was bleibt verboten?
Legal, illegal, ganz egal? Die neuen Cannabis-Regeln
Cannabis-Fans aufgepasst: Der Eigenanbau wird legal – allerdings nur bis zu drei Pflanzen pro Person. Wer sich nicht die Hände schmutzig machen möchte, kann Mitglied in einem der neu ins Leben gerufenen Cannabis-Clubs werden. Diese Anbauvereine dürfen ihren Mitgliedern monatlich bis zu 50 Gramm des grünen Goldes abgeben. Aber Achtung: Die Menge ist begrenzt, und nicht jeder darf so viel haben. Für junge Erwachsene zwischen 18 und 21 Jahren gilt eine Obergrenze von 30 Gramm im Monat, und das THC darf nicht stärker als zehn Prozent sein.
Zuhause horten? Nur bis zu einem gewissen Grad
Cannabis zuhause zu lagern wird ebenfalls legal – bis zu einem gewissen Punkt. Erlaubt sind maximal 50 Gramm. Wer unterwegs ist, darf bis zu 25 Gramm dabei haben. Doch wer die Grenzen überschreitet, bewegt sich schnell wieder auf dünnem Eis. Bei geringen Mengenüberschreitungen drohen Ordnungswidrigkeiten, bei größeren Mengen sogar Strafen.
Wo darf gekifft werden – und wo nicht?
Die neue Freiheit hat ihre Grenzen. So ist der Konsum in Cannabis-Clubs selbst nicht gestattet. Schulen, Kindergärten, Spielplätze und Sportanlagen bleiben tabu-Zonen mit einem Mindestabstand von 100 Metern. In Fußgängerzonen gilt: Tagsüber ist das Kiffen verboten, erst nachts zwischen 20 Uhr und 7 Uhr darf gequalmt werden.
Cannabis-Clubs: Die neuen grünen Oasen
Die Clubs dürfen erst ab Juli ihre Pforten öffnen und sind streng reguliert. Maximal 500 Mitglieder, keine Werbung und eine sichere Lagerung des Cannabis sind nur einige der Vorgaben. Wer Mitglied werden will, muss volljährig sein und seinen Beitrag leisten – denn verkauft wird hier nichts. Die Finanzierung erfolgt ausschließlich über Mitgliedsbeiträge.
Auf der Straße und hinterm Steuer: Was gilt?
Das Bundesverkehrsministerium arbeitet noch an einem THC-Grenzwert für Autofahrer, vergleichbar mit der Promillegrenze beim Alkohol. Fahren unter Einfluss bleibt also riskant und ist keinesfalls freigegeben.
Was passiert mit alten Strafen?
In einem großzügigen Akt der Amnestie werden bestimmte Cannabis-Straftaten, die unter den neuen Gesetzen legal wären, rückwirkend erlassen. Eine Entlastung für einige, eine zusätzliche Belastung für Justizbehörden.
Wieso die Legalisierung nicht nur Fans hat
Nicht alle sind von der Legalisierung begeistert. Kritiker warnen vor Gesundheitsrisiken, besonders für junge Menschen, und befürchten einen Anstieg des Konsums. Die Polizei sieht sich mit einem erhöhten Kontrollaufwand konfrontiert. Doch die Bundesregierung setzt auf Aufklärung und Prävention, um die Bevölkerung über die Risiken aufzuklären und gleichzeitig den Schwarzmarkt einzudämmen.
Ein neues Kapitel mit vielen Fragezeichen
Mit der Cannabis-Legalisierung betritt Deutschland Neuland. Während die einen die neuen Freiheiten feiern, bleiben andere skeptisch. Die nächsten Jahre werden zeigen, ob die Legalisierung die erhofften positiven Effekte bringt oder ob die Sorgen der Kritiker berechtigt waren. Eines ist sicher: Die Debatte um Cannabis in Deutschland ist noch lange nicht beendet.