Vom Krabbenfischer bis zum Bäcker: Ein Aufschrei gegen Bürokratie-Wahnsinn

Veröffentlicht am: 17.Januar.2024Kategorien: Arbeitswelt, RechtlichesLesezeit: 3 Min.
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Nora Wölflick schreibt bei Recht 24/7 über interessante, tagesaktuelle Themen für den Love & Law Blog.

Einfach zu viel des Guten: Wenn Vorschriften überborden

In Deutschland herrscht Unmut. Es sind nicht nur Landwirte, die unter einem Berg von Regeln und Vorschriften ächzen. Die gesamte Bandbreite der Berufswelt, von Krabbenfischern über Bäcker bis hin zu Bauunternehmern, spürt die Last. Sie alle teilen eine gemeinsame Frustration: zu viele Regelungen, die nicht nur unnötig, sondern auch kostspielig sind. Die Bild Zeitung hat sich in einem aktuellen Beitrag hierzu bei Betroffenen umgehört:

Vom Krabbenfischer bis zum Bäcker: Ein Aufschrei gegen Bürokratie-Wahnsinn

In Deutschland herrscht ein wachsender Unmut, der alle Wirtschaftssektoren erfasst hat. Nicht nur Landwirte, sondern auch Krabbenfischer, Bäcker, Bauunternehmer und viele andere Berufsgruppen fühlen sich von einem Berg an Vorschriften und Gesetzen erdrückt. Diese Regelungen erscheinen oft nicht nur unnötig, sondern auch kostspielig und zeitraubend. Sie behindern nicht nur den Arbeitsalltag, sondern stellen auch eine finanzielle Belastung dar.

Nehmen wir das Beispiel des Krabbenfischers Mike Adam: Ihm wird eine Satelliten-Anlage zur Überwachung der Fischerei vorgeschrieben, obwohl Krabben nicht quotiert sind. Diese Anlage kostete ihn nicht nur tausende Euro in der Anschaffung, sondern verursacht auch laufende Kosten.

Bäckermeister Heinrich Traublinger wiederum muss sich mit einer Flut von Statistiken und der komplizierten EU-Verpackungsverordnung herumschlagen. Diese bürokratischen Hürden kosten ihn wertvolle Zeit, die er lieber in seine Backkunst investieren würde.

Ein weiteres Beispiel ist Schornsteinfegermeister Thomas Keindorf, der sich mit der komplexen „Mittelfristenenergieversorgungssicherungsmaßnahmenverordnung“ auseinandersetzen muss. Diese Vorschrift, die einen hydraulischen Abgleich für Gasheizungen vorschreibt, verursacht für Eigenheimbesitzer hohe Kosten, deren Nutzen fraglich ist.

Regeln, die Wirtschaftswachstum hemmen

Bauunternehmer Christian Staub berichtet von der Pflicht, in jedem über 3,5 Tonnen schweren Fahrzeug einen Fahrtenschreiber zu installieren, wenn die Baustelle mehr als 100 Kilometer entfernt ist. Die Dokumentation der verwendeten Materialien für jede Baustelle ist ebenfalls eine zeitaufwändige Angelegenheit. Diese Art von Vorschriften belasten nicht nur finanziell, sondern schränken auch die Flexibilität und Effizienz der Unternehmer ein.

Brauer Stefan Fritsche muss sich mit der Biersteuer und strengen Kennzeichnungsvorschriften herumschlagen. Diese Regeln sind insbesondere für kleinere Brauereien eine Herausforderung, da sie ohne juristischen Beistand kaum zu bewältigen sind.

Lösungsansätze: Vereinfachung und Effizienz

Angesichts dieser Beispiele wird deutlich, dass eine Vereinfachung der bürokratischen Prozesse dringend geboten ist. Lutz Goebel, Chef des Normenkontrollrats, schlägt vor, dass mit jedem neuen Gesetz ein altes gestrichen werden sollte, um die Regelungsdichte nicht weiter zu erhöhen. Finanzminister Christian Lindner hat das Problem erkannt und verspricht, die Belastungen zu reduzieren.

Es ist an der Zeit, dass Deutschland einen Kurswechsel in Richtung einer effizienteren und praxisorientierten Gesetzgebung vollzieht. Die Reduzierung der Bürokratie würde nicht nur die Arbeitslast der Unternehmer verringern, sondern auch das wirtschaftliche Wachstum fördern. Denn weniger Bürokratie bedeutet mehr Freiraum für Innovation, Kreativität und letztlich für den wirtschaftlichen Erfolg. Es ist eine notwendige Entwicklung, um den Standort Deutschland attraktiv und wettbewerbsfähig zu halten.

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