Inflation: Kostenfalle Index-Miete

Veröffentlicht am: 01.Dezember.2022Kategorien: RechtlichesSchlagwörter: , , Lesezeit: 2 Min.
Mieterhöhung Index Miete
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Christina Schröder schreibt über rechtliche Themen für den Love & Law Blog bei Recht 24/7.


Aktuell sind viele Mieter mit Mieterhöhungen konfrontiert. So ein Ehepaar aus Hamburg, das aufgrund der Indexmiete knapp 10 Prozent mehr Miete zahlen muss. Ein Problem, das auch vielen anderen Mietern droht.

9,99 Prozent – so hoch ist die Mieterhöhung, die ein Rentner-Ehepaar aus Hamburg jetzt stemmen muss. Sie haben eine Index-Miete. Diese berechtigt ihren Vermieter, die Miete auch fernab des örtlichen Mietspiegels zu erhöhen.

Was genau ist eine Index-Miete?

 Der Begriff „Indexmiete“ bezeichnet eine Vereinbarung im Mietvertrag. Diese besagt, dass Vermieter einmal in 12 Monaten die Miete erhöhen dürfen, sobald die Verbraucherpreise steigen. Maßgeblich ist der Verbraucherpreis-Index des Statistischen Bundesamtes und nicht – wie sonst der Fall – der örtliche Mietspiegel. Das Problem: Lag der Verbraucherpreis-Index über Jahre hinweg bei 1 bis 2 Prozent, betrug die Inflationsrate im November 2022 rund 10 Prozent. Mit Folgen für Hunderttausende Mieter mit Indexmietverträgen. Ihnen drohen jetzt drastische Mieterhöhungen.

Mieterhöhungen von 10 Prozent keine Seltenheit

Betroffen ist auch das Ehepaar aus Hamburg. Die Rentner wohnen auf 92 Quadratmetern im Hamburger Stadtteil Niendorf und müssen zukünftig rund 123 Euro mehr Miete zahlen. Das entspricht einer Erhöhung der Nettokaltmiete um knapp 10 Prozent. Für das Paar eine schwierige Situation: „Wir sitzen in der Falle“, sagt der Ehemann. Und weiter: „Wir haben keine Reserven und der Wohnungsmarkt bietet keine Alternativen.“ Ein Umzug würde noch teurer werden als die Mieterhöhung, so der Rentner weiter.

Bislang keine Rechtsmittel gegen Mieterhöhung

Auch ein Kaufmann aus Hamburg ist betroffen. Er zog erst vor einem Jahr mit Frau und Kind in eine neue Wohnung – und erhielt bereits kurze Zeit später die Mieterhöhung. „Wir hatten keine Wahl, alle infrage kommenden Verträge waren Indexmieten“, so der Familienvater. Das Problem: Eine rechtliche Handhabe gegen die Mieterhöhungen gibt es derzeit nicht. Das beklagt auch Stefan Schmalfeldt vom Mieterverein Hamburg. „Wir fürchten, dass der soziale Frieden im Land gefährdet ist, und fordern eine Deckelung der Indexmieten“. Schmalfeldt rät betroffenen Mietern, die höhere Miete zu zahlen. Andernfalls drohe die Kündigung.

Wenn auch Dein Vermieter die Miete erhöht und sich auf steigende Verbraucherpreise bezieht, solltest du Deinen Mietvertrag vom Rechtsanwalt prüfen lassen. Oft entspricht die Mieterhöhung nicht der Vereinbarung im Mietvertrag.

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