Wenn der Beitragsservice bellt – Warum Jagdhund Urax jetzt Rundfunkgebühren zahlen soll

Veröffentlicht am: 01.April.2025Kategorien: RechtlichesLesezeit: 2 Min.
Hunde vorm Fernseher
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Nora Wölflick schreibt bei Recht 24/7 über interessante, tagesaktuelle Themen für den Love & Law Blog.

Klingt wie ein schlechter Scherz, ist aber wahr: Jagdhund Urax vom Paradies, neun Jahre alt, wohnhaft in München, hat Post bekommen. Absender: Der Beitragsservice von ARD und ZDF – also die Institution, die früher unter dem Namen GEZ berüchtigt war. Inhalt des Schreibens: Urax soll bitte mitteilen, ob er über Rundfunkgeräte verfügt – und gegebenenfalls Rundfunkgebühren zahlen. Ja, richtig gelesen: Ein Hund soll Fernsehgebühren bezahlen.

Dabei hat Urax weder Fernseher noch Autoradio. Nicht mal ein Auto. Warum auch? Er ist ein Ungarisch Kurzhaar, passionierter Jagdhund – und kein Medienkonsument.

Die „Betriebsstätte“ von Urax: ein Jagdrevier ohne WLAN

Die Panne begann offenbar mit Urax’ eigener Homepage. Seine Besitzerin, Jutta Zedelmaier, hatte ihrem treuen Vierbeiner eine Internetpräsenz erstellt – inklusive Impressum mit ihrer Adresse. Denn früher war Urax ein gefragter Deckrüde. Mittlerweile ist er in Rente, die Webseite blieb aus nostalgischen Gründen online.

Vermutlich wurde durch diese öffentlich zugänglichen Daten der Beitragsservice hellhörig – oder eher: auf die falsche Spur geführt. Die Behörde dachte wohl: Webseite = Unternehmen = Betriebsstätte = Beitragspflicht. Doch diese Rechnung geht bei Urax nicht auf.

Zedelmaier reagierte mit Humor: „Mein Hund Urax hat mir glaubhaft versichert, keine Firma zu betreiben.“ Er empfange keinen Rundfunkt und auch ein Auto besitze er nicht – mangels Führerschein. Ihre Antwort an den Beitragsservice verpackte sie charmant in einem Einschreiben, das inzwischen für viele Lacher im Netz sorgt.

Kein Einzelfall: Auch Nanuk soll zahlen

Urax ist kein Einzelfall. Auch Nanuk vom Veybach, ein Deutsch Langhaar aus Nordrhein-Westfalen, bekam ein ähnliches Schreiben. Auch er ist ein ehemaliger Deckrüde mit eigener Webseite und ebenfalls kein Medienfan. Langsam wird klar: Offenbar durchsucht der Beitragsservice gezielt Impressumsangaben – und dabei geraten auch Vierbeiner mit Online-Auftritt ins Visier.

Dass der Beitragsservice massenhaft Daten abgleicht, ist kein Geheimnis. Doch diese Panne zeigt, dass das System an seine Grenzen stößt – besonders, wenn es Vierbeiner ins Visier nimmt, die weder Fernsehen schauen noch Podcasts hören. Der Fall Urax ist dabei eher harmlos, wirft aber ein schräges Licht auf die Methoden zur Datenerhebung.

GEZ-Wahnsinn auf vier Pfoten

Was bleibt, ist die Erkenntnis, dass selbst ein Jagdhund mit ruhigem Rentnerdasein nicht vor der Bürokratie sicher ist. Auch wenn Urax am liebsten Rehe aufspürt statt Radio hört, flattert ihm jetzt GEZ-Post ins Körbchen. Der Beitragsservice hat sich hier offenbar im Dickicht der Daten verirrt – und trifft auf wachsenden Spott im Netz.

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