Überstunden im All: Warum Astronauten für ihre 9 Monate auf der ISS nicht bezahlt wurden

Die Internationale Raumstation (ISS) ist ein Ort, an dem Astronauten unglaubliche Leistungen vollbringen – aber manchmal auch in unvorhergesehene Situationen geraten. Zwei US-Astronauten mussten kürzlich neun Monate länger als geplant auf der ISS bleiben, doch eines fehlte in dieser dramatischen Reise: Überstundenvergütung! Während die NASA die Kosten für Transport und Verpflegung übernahm, gab es für die Astronauten keine extra Bezahlung für die vielen Überstunden. Was steckt hinter dieser Entscheidung und was bedeutet das für die Arbeitswelt auf der Erde? Ein Blick auf eine außerirdische „Arbeitszeitregelung“.
Warum wurden die Astronauten länger auf der ISS festgehalten?
Suni Williams und Barry Wilmore sollten eigentlich nur eine Woche auf der ISS verbringen. Doch aufgrund eines technischen Problems mit ihrem Raumschiff „Starliner“ saßen die beiden Astronauten mehr als acht Monate länger im All fest. Als die NASA sich entschied, sie erst mit einem anderen Raumschiff zurückzuholen, war das nicht nur eine Herausforderung für die Weltraummission, sondern auch für die Astronauten – und deren Bezahlung.
Keinerlei Überstundenvergütung – nur ein „Standardgehalt“
Obwohl sie fast zehn Monate im All verbringen mussten, erhielten Williams und Wilmore kein zusätzliches Geld für die zusätzlichen Arbeitsstunden. Sie wurden laut NASA wie alle anderen Regierungsangestellten auf einer Dienstreise bezahlt: mit einem Gehalt für eine reguläre 40-Stunden-Woche. Ein Sprecher der NASA erklärte, dass auch Nebenkosten wie Transport, Unterkunft und Verpflegung übernommen wurden, was für die Raumfahrtbehörde Standard ist. Ein „extra Bonus“ in Form von fünf Dollar pro Tag für „unvorhergesehene Nebenausgaben“ war die einzige finanzielle Geste.
Politiker mischen sich ein: Was sagt Trump dazu?
Die fehlende Überstundenvergütung hat die öffentliche Aufmerksamkeit erregt. US-Präsident Donald Trump äußerte sich kürzlich zu der Frage und sagte, dass er sich gegebenenfalls persönlich darum kümmern würde, die Astronauten für ihre extra Zeit im All zu entschädigen. Doch anstatt die NASA zu kritisieren, griff Trump in seiner üblichen Art auch seinen Vorgänger Joe Biden an und bezichtigte ihn, die Verzögerungen im Weltraumprogramm zu verursachen. Die politische Dimension dieses Vorfalls lässt nicht nur Raum für Spekulationen, sondern auch für eine grundsätzliche Frage: Was ist die Wertschätzung für die Leistungen von Menschen, die unglaubliche Risiken auf sich nehmen?
Was bedeutet dieser Vorfall für uns hier auf der Erde?
Für uns auf der Erde ist es eine Erinnerung daran, wie Arbeit und Entlohnung in außergewöhnlichen Umständen oft nicht die gleiche Bedeutung haben wie in unserem Alltag. Im Fall der Astronauten war die Gefahr und das Abenteuer enorm, aber die Bezahlung blieb Standard. Doch warum sollte das so sein? Diese Frage stellt sich besonders in Anbetracht der Risiken, denen die Astronauten ausgesetzt waren. Der Vorfall wirft nicht nur ein Licht auf die Eigenheiten der NASA, sondern auch auf den Wert, den Gesellschaften bestimmten Berufen und Aufgaben zuschreiben.
Arbeiten im All: Ist es Zeit, das Konzept von Überstunden neu zu definieren?
Es ist schon ein wenig ironisch, dass diejenigen, die am Rande der Menschheit operieren – im wahrsten Sinne des Wortes in den Weiten des Weltalls – keine besondere Entlohnung für ihre zusätzlichen Stunden erhalten. Hier zeigt sich einmal mehr, wie Systeme oft die außergewöhnlichen Leistungen der Wenigen mit den normalen Standards der Vielen abgleichen. Man könnte fast meinen, dass das „normale“ Arbeitsrecht hier an seine Grenzen stößt. Vielleicht ist es an der Zeit, dass die Gesellschaft ihre Vorstellung von fairer Entlohnung überdenkt – besonders wenn es um Menschen geht, die das Unmögliche möglich machen.