TV-Koch Frank Rosin im Visier des Tierschutzes: Verstoß gegen das Tierschutzgesetz?

Veröffentlicht am: 14.Oktober.2024Kategorien: RechtlichesLesezeit: 3 Min.
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Christina Schröder schreibt über rechtliche Themen für den Love & Law Blog bei Recht 24/7.

Der Deutsche Tierschutzbund hat gegen den bekannten Fernsehkoch Frank Rosin Anzeige erstattet – der Vorwurf: Tierquälerei in einer Sat.1-Kochshow. Der Grund für die Aufregung? Rosin war in einer Sendung zu sehen, wie er lebende Flusskrebse in einen heißen Topf mit Fett warf. Ein Verfahren, der nach Meinung des Tierschutzbundes gegen das Tierschutzgesetz verstößt. Doch was steckt wirklich hinter den Vorwürfen?

Lebende Tiere in heißem Fett: Ein klarer Verstoß?

In der Folge seiner Kochshow „Wer kocht das Beste für die Gäste?“ vom 21. August 2024 bereitete Rosin die Krebse auf eine Weise zu, die den Tierschützern besonders missfiel. Der Deutsche Tierschutzbund erklärte auf der Plattform X (ehemals Twitter), dass die Schmerzempfindlichkeit bei Krebstieren wissenschaftlich nachgewiesen sei. Das bedeutet, die Tiere spüren Schmerzen, auch wenn sie äußerlich kaum Regungen zeigen. Genau hier setzt die Kritik an: Rosin habe die Tiere ohne Betäubung und bei vollem Bewusstsein dem heißen Fett ausgesetzt.

Der Tierschutzbund geht davon aus, dass dies einen klaren Verstoß gegen das Tierschutzgesetz darstellt. § 18 Absatz 2 des Gesetzes regelt nämlich nicht nur, wie Tiere getötet werden dürfen, sondern auch, wie sie zu lagern sind. Laut dem Vorwurf habe Rosin die Krebse zudem in einer Glasschale ohne Wasser aufbewahrt, was für die Tiere ebenfalls eine unnötige Qual darstellt.

Ist das wirklich Tierquälerei?

Der Vorwurf, den die Tierschützer Rosin machen, wiegt schwer: Die Tötung der Krebse sei nicht nur unsachgemäß, sondern auch qualvoll. Besonders die Art und Weise, wie die Tiere in den Topf gelangten, stößt auf heftige Kritik. Evelyn Ofensberger, die Rechtsabteilung des Tierschutzbundes leitet, erklärt: „Das Braten lebender Krebstiere ist langwierig und schmerzhaft, weshalb dies laut Gesetz verboten ist.“ Sie fügt hinzu, dass Krebse durch die Hitze oft in eine Starre verfallen, was den Eindruck erwecken kann, sie seien tot – dabei leiden sie jedoch noch unter großen Schmerzen.

Doch es geht nicht nur um den Kochvorgang. Auch die Lagerung der Flusskrebse im Studio sorgte für Empörung. Die Tiere wurden in einer Glasschale ohne Wasser aufbewahrt, was gegen tierschutzrechtliche Vorgaben verstößt. Diese Art der Haltung wird als besonders grausam angesehen, da die Krebse auf Wasser angewiesen sind, um zu überleben.

Wie geht es jetzt weiter?

Die Anzeige gegen Frank Rosin wurde nun offiziell erstattet, und es bleibt abzuwarten, wie die Behörden auf diesen Fall reagieren werden. Sollte sich der Vorwurf bewahrheiten, könnte der TV-Koch mit einer Strafe rechnen. Für ihn dürfte das ein ernstzunehmendes Problem darstellen, da Tierquälerei nicht nur rechtliche Konsequenzen, sondern auch massive Imageschäden mit sich bringt.

Für den Tierschutzbund ist dieser Fall von großer Bedeutung. Sie wollen ein Zeichen setzen, dass Tiere auch in der Gastronomie – ob in der Küche oder im Fernsehen – mit Respekt und ohne unnötige Qual behandelt werden müssen. Die Diskussion um den respektvollen Umgang mit Tieren wird durch diesen Vorfall sicherlich neue Aufmerksamkeit erhalten.

Frank Rosin hat sich zu den Vorwürfen bisher noch nicht öffentlich geäußert. Doch eines ist sicher: Der Vorfall zeigt, wie sensibel der Umgang mit Tieren – gerade in der Öffentlichkeit – betrachtet wird. Hier geht es nicht nur um den Geschmack oder den perfekten TV-Moment, sondern um die ethische Verantwortung, die ein jeder Koch gegenüber den Tieren trägt, die er verarbeitet.

Fazit: Der Fall zeigt einmal mehr, dass auch in der Küche Tierwohl ein Thema sein muss. Gerade in TV-Shows, die Millionen von Zuschauern erreichen, sollten Köche wie Rosin sensibel und verantwortungsbewusst handeln. Ob er wirklich gegen das Tierschutzgesetz verstoßen hat, wird nun die Justiz klären. Doch eines ist klar: Der Fall wird für Diskussionen sorgen.

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