Tesla in der Krise: Warum Krankheitswellen in Grünheide Elon Musk auf die Palme bringen

Veröffentlicht am: 11.Februar.2025Kategorien: Arbeitswelt, RechtlichesLesezeit: 3 Min.
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Nora Wölflick schreibt bei Recht 24/7 über interessante, tagesaktuelle Themen für den Love & Law Blog.

Tesla kämpft gegen hohe Krankheitsausfälle – Musk steht unter Druck

In der Berliner Gigafactory von Tesla geht es derzeit drunter und drüber. Viele Mitarbeiter fehlen krankheitsbedingt, und das sorgt bei Tesla-Chef Elon Musk für Unmut. Ein Blick auf die Zahlen: Im August 2024 waren 17 Prozent der Belegschaft im Krankheitsstand – das ist weit mehr als der Branchendurchschnitt in Deutschland. Musk ist bekannt dafür, dass er von seinen Mitarbeitern volle Leistung verlangt, doch die Krankheitswelle scheint ihn zu überfordern. Besonders freitags und montags fehlen viele Mitarbeiter – ein klares Zeichen, dass hier etwas im Argen liegt.

Arbeitsbedingungen als Hauptursache für die hohe Ausfallrate?

Die Mitarbeiter in Grünheide haben eine andere Sicht auf die Situation. Laut einer Umfrage fühlen sich 83 Prozent der Belegschaft häufig oder sehr häufig überarbeitet. Für viele steht fest: Die hohe Krankheitsrate ist eine direkte Folge der harten Arbeitsbedingungen bei Tesla. Lange Arbeitszeiten, hoher Druck und unzureichende Pausen sind häufige Gründe für die gesundheitlichen Probleme der Mitarbeiter. Die Gewerkschaft IG Metall sieht es genauso und fordert Verbesserungen der Arbeitsbedingungen durch Tarifverträge. Doch Tesla zeigt sich hier unnachgiebig. Musk hat kein großes Interesse an Gewerkschaften und Betriebsräten, was zu Spannungen zwischen der IG Metall und dem Unternehmen führt.

Was sagen die Tarifverträge – und warum fehlt Tesla ein solcher?

Ein wesentlicher Punkt, der den Konflikt anheizt, sind die fehlenden Tarifverträge. Während fast alle anderen großen deutschen Autobauer – darunter Volkswagen – Tarifverträge mit Gewerkschaften abgeschlossen haben, geht Tesla einen anderen Weg. Musk und sein Management betonen immer wieder, dass der Verzicht auf solche Verträge zu besseren Arbeitsbedingungen und mehr Flexibilität führt. Doch die Mitarbeiter sehen das anders: Sie fordern eine bessere Bezahlung und fairere Arbeitszeiten, und ein Tarifvertrag könnte hier Abhilfe schaffen. Doch bislang gibt es keine nennenswerte Einigung zwischen der IG Metall und Tesla. Stattdessen kommen immer wieder Aussagen von Musk, dass die Gehälter auch ohne Streiks angepasst werden können – was in den Augen der Gewerkschaft ein wenig heuchlerisch wirkt.

Musk auf dem Prüfstand: Wie lange hält das Modell ohne Tarifverträge?

Es scheint, als ob Musk ein altbekanntes Spiel spielt: Den Mitarbeitern wird ein hohes Maß an Flexibilität und Freiheit in Aussicht gestellt, während der Druck und die Anforderungen steigen. Doch was passiert, wenn dieser Druck zu hoch wird und die Mitarbeiter krankheitsbedingt ausfallen? Musk sollte sich fragen, ob er langfristig wirklich das Wohl seiner Belegschaft im Blick hat oder ob er den Preis für seine ambitionierten Produktionsziele unterschätzt. Der Verzicht auf Tarifverträge und die Weigerung, auf die Bedürfnisse der Mitarbeiter einzugehen, könnte sich als Bumerang erweisen – auch wenn er momentan noch der Meinung ist, dass er die Sache unter Kontrolle hat. Ein Blick auf die Krankheitszahlen zeigt, dass die Rechnung nicht aufgeht.

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