Schwarzfahren mit Pistole: Warum jetzt sogar die GSG 9 eingreifen muss

Keine Fahrkarte – aber eine Waffe im Hosenbund
Berlin, S-Bahnlinie 45, Montagnachmittag: Zwei Jugendliche ohne Ticket – eigentlich Alltag in der Hauptstadt. Doch als Kontrolleure nach dem Fahrschein fragen, eskaliert die Situation: Die jungen Männer ziehen Schusswaffen, bedrohen die Bahnmitarbeiter – und fliehen. Was aussieht wie eine Szene aus einem Actionfilm, ist traurige Realität geworden.
Drei Tage später folgt die Antwort des Staates: Die GSG 9, Deutschlands härteste Spezialeinheit, stürmt zwei Wohnungen – in Kreuzberg und Buckow. Das Ziel: die mutmaßlichen Täter, 18 und 19 Jahre alt, beide bereits wegen Gewaltverbrechen polizeibekannt. Doch trotz des Großeinsatzes: Die Verdächtigen konnten bislang nicht festgenommen werden.
Von Schwarzfahrern zu Schwerkriminellen
Worum geht’s hier wirklich? Nicht um Schwarzfahren. Es geht um „besonders schwere räuberische Erpressung“, so die Staatsanwaltschaft. Denn wer einen Mitarbeiter mit einer echten oder angedeuteten Waffe bedroht, um sich einer Kontrolle zu entziehen, überschreitet jede Grenze. Das ist nicht mehr Jugendstreich, sondern ein Gewaltverbrechen.
Laut Ermittlern handelt es sich bei den Männern um polizeibekannte Täter – eine ähnliche Straftat soll bereits in ihrer Akte stehen. Und genau deshalb wird mit der ganz großen Kelle ausgeholt: Die GSG 9 kommt nur dann, wenn Gefahr für Leib und Leben besteht.
Warum dieses Vorgehen gerechtfertigt ist
Auf den ersten Blick mag der Einsatz einer Spezialeinheit übertrieben wirken – wegen zweier Jugendlicher, die kein Ticket hatten. Doch das ist ein gefährlicher Trugschluss. Denn die Bedrohung mit einer Schusswaffe – ob echt oder Attrappe – ist für die betroffenen Kontrolleure eine traumatische Erfahrung, für die Polizei ein potenziell tödlicher Ernstfall.
Die Täter tauchten nach der Tat unter, waren bewaffnet und gefährlich – ein Festnahmeversuch durch Streifenpolizisten wäre hochriskant gewesen. Dass bei einem so brisanten Fall die GSG 9 übernimmt, zeigt: Der Rechtsstaat reagiert konsequent, wenn Gewalt die Oberhand zu gewinnen droht.
Kein Kavaliersdelikt, sondern rote Linie überschritten
Die Zeiten, in denen Schwarzfahren als Kavaliersdelikt durchging, sind vorbei – und das ist auch gut so. Wer mit einer Waffe droht, um sich einer Kontrolle zu entziehen, greift den Staat frontal an. Hier geht’s nicht ums Ticket, sondern ums Prinzip: Bedrohung, Flucht, Waffen – das ist eine rote Linie.
Wer glaubt, dass Kontrolleur*innen Freiwild sind, irrt gewaltig. Und wer meint, sich mit Gewalt über Recht und Ordnung hinwegsetzen zu können, bekommt es nicht nur mit einer Geldstrafe zu tun – sondern mit der GSG 9. So muss der Rechtsstaat aussehen: hart gegen echte Bedrohung, klar in der Ansage.
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