Ryanair lässt Passagierin trotz verzweifeltem Flehen zurück – was steckt hinter der eskalierten Gepäck-Kontrolle?

Veröffentlicht am: 31.Januar.2025Kategorien: RechtlichesLesezeit: 3 Min.
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Kilian Floß verfasst Blogartikel zu rechtlichen und tagesaktuellen Themen für den Love & Law Blog.

Ryanair in der Kritik: Fluggast bleibt am Boden – übergroßes Gepäck oder willkürliche Entscheidung?

Wer schon einmal mit einem Billigflieger geflogen ist, kennt die nervenaufreibenden Gepäckkontrollen am Gate. Doch was passiert, wenn ein Passagier verzweifelt versucht, alles richtig zu machen – und trotzdem nicht an Bord kommt? Ein Vorfall bei Ryanair sorgt aktuell für Aufsehen. Eine Passagierin wurde am 27. Januar 2025 auf Mallorca von einem Flug nach Barcelona ausgeschlossen, weil ihr Handgepäck angeblich zu groß war. Doch die Situation eskalierte, als die Frau versuchte, ihr Gepäck den Regeln anzupassen – und alles dafür tat, um noch an Bord zu kommen.

Die dramatischen Versuche der Passagierin

Stellen Sie sich vor, Sie stehen vor Ihrem Flug nach Barcelona, und plötzlich wird Ihnen der Zugang verweigert. Der Grund: Ihr Handgepäck überschreitet die zulässige Größe. Was klingt wie ein kleines Missverständnis, entwickelte sich zu einer echten Tragödie. Die betroffene Passagierin, eine Berufspendlerin, zog kurzerhand mehrere Kleidungsstücke aus der Tasche und zog sie über, um das Gepäckstück auf die richtige Größe zu bringen. Doch das Ryanair-Personal blieb unnachgiebig und ließ sie nicht an Bord. In ihrer Verzweiflung ging die Frau sogar auf die Knie und flehte darum, doch noch fliegen zu dürfen. Aber ihre Bitten blieben unbeachtet. Stattdessen wurde sie zur Zahlung einer Zusatzgebühr von 50 Euro aufgefordert. Als sie sich weigerte, hob das Flugzeug ohne sie ab.

Solidarität von Mitreisenden – und ein weiteres Drama

Die Situation war für die Frau, die laut ihrer Mutter eine Panikattacke erlitt, nicht nur emotional belastend, sondern auch finanziell dramatisch. Um trotzdem rechtzeitig an ihrem Arbeitsplatz in Barcelona zu sein, musste sie kurzfristig einen neuen Flug buchen. Dieser Vorfall hat auch die Aufmerksamkeit von anderen Fluggästen auf sich gezogen, die lautstark ihre Solidarität mit der betroffenen Passagierin zeigten. Doch die Airline blieb strikt bei ihrer Entscheidung, was Fragen zur Fairness und Menschlichkeit im Umgang mit Passagieren aufwarf.

Ryanair verteidigt sich: Die Vorschriften sind klar

In einer Stellungnahme verteidigte Ryanair das Vorgehen. Laut der Fluggesellschaft habe die Passagierin ein Ticket ohne Priorität gebucht, was ihr nur das Mitführen eines kleinen persönlichen Gepäckstücks ermöglichte. Da das Gepäck die zulässige Größe überschritt, wurde die Frau zur Zahlung einer Gebühr aufgefordert. Ryanair betonte, dass jeder Passagier bei der Buchung den Beförderungsbedingungen zustimme und dass ihre Mitarbeiter im Einklang mit diesen handelten.

Recht oder Empathie? Warum sture Vorschriften nicht immer die beste Lösung sind

Die rechtliche Frage ist nun, ob Ryanair in diesem Fall wirklich im Einklang mit den geltenden Vorschriften gehandelt hat. Grundsätzlich haben Fluggesellschaften das Recht, ihre Beförderungsbedingungen durchzusetzen – doch ist es fair, einem Passagier, der sich in einer misslichen Lage befindet, jegliche Flexibilität zu verweigern? Besonders die Tatsache, dass die Frau versuchte, ihr Gepäck anzupassen, lässt Zweifel an der Notwendigkeit einer sofortigen Eskalation aufkommen.

Diese Situation zeigt, wie wichtig es ist, in solchen Momenten nicht nur stur auf Vorschriften zu pochen, sondern auch Verständnis und Menschlichkeit walten zu lassen. Ja, Regeln müssen eingehalten werden, aber gerade bei einem so emotional aufgeladenen Vorfall sollte es auch Spielraum für ein wenig Empathie geben. Ryanair mag sich auf die Vorschriften berufen, aber manchmal erfordert der gesunde Menschenverstand mehr als nur Buchstaben auf einem Papier.

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