Mega-Rechnung für gestrandeten russischen Jet: Wer zahlt das Fiasko?

Veröffentlicht am: 13.November.2024Kategorien: Arbeitswelt, RechtlichesLesezeit: 2 Min.
Avatar-Foto
Christina Schröder schreibt über rechtliche Themen für den Love & Law Blog bei Recht 24/7.

Unglücklich gestrandet – Sanktionen mit weitreichenden Folgen

Am 27. Oktober 2022, nur wenige Tage nach dem russischen Einmarsch in der Ukraine landet ein Jet der russischen Airline Aeroflot am Franz-Josef-Strauß Flughafen in München. Nachdem Deutschland, im Zuge der internationalen Sanktionen gegen Russland, eine Luftraum Sperre für russische Flugzeuge verhängt hatte, durfte die Maschine nicht mehr abheben. In der Folge war das Flugzeug am Münchner Flughafen „gestrandet“.

Teure Parkuhr

Während ein Auto-Parkticket für gewöhnlich ein paar Euro kostet, zahlen Flugzeuge für das bloße Stehen auf dem Rollfeld weit mehr. 342 Euro täglich, um genau zu sein Da Flughäfen auf ihren Flächen hohe Sicherheits- und Wartungsstandards erfüllen müssen, summieren sich die Gebühren für Flugzeuge auf atemberaubende Beträge. Täglich tickt diese „Parkuhr“ weiter, und die Kosten steigen – eine der teuersten Parkmöglichkeiten in ganz München. Mittlerweile haben sich die „Parkgebühren“ für den Russen-Jet auf rund 460.000 Euro summiert.

Unverhoffte Rettung ausgerechnet aus China?

Eine Anfrage des Bayerischen Rundfunks ergab das der Flieger bereits im Juni 2024, nach mehr Jahren Standzeit, wieder Richtung Tschechien abgehoben war. Doch wie kam es dazu? Inzwischen ist klar, dass das gar nicht Aeroflot, sondern einer chinesischen Leasinggesellschaft gehört. Diese hat die immensen Kosten für die lange Standzeit am Münchner Flughafen übernommen und die Maschine kostspielig restaurieren lassen. In Zukunft soll das Flugzeug wohl langfristig nach Kanada kommen.

Unsere Beurteilung des Falls

Die juristische Lage ist alles andere als klar. Wer ist verantwortlich für die immensen Kosten? Der Flughafen München oder die russische Fluggesellschaft Aeroflot? Die Sanktionen schaffen eine rechtliche Grauzone, in der sich beide Parteien bewegen müssen. Es gibt keine einfachen Antworten, und die Lösung dieses Dilemmas könnte noch lange auf sich warten lassen.

Dieses Beispiel zeigt eindrucksvoll, wie internationale Politik und lokale Akteure miteinander verstrickt sind. Die Sanktionen gegen Russland haben weitreichende und oft unerwartete Konsequenzen. Für den Flughafen München und Aeroflot ist das ein finanzieller Albtraum, für uns ein spannender rechtlicher Fall. Es bleibt zu hoffen, dass diese Geschichte bald ein Ende findet und dass wir alle daraus lernen können. Denn eines ist sicher: In der globalen Welt von heute sind wir alle miteinander verbunden, ob wir wollen oder nicht.

Stehst du vor rechtlichen Herausforderungen? Lass dich nicht von unerwarteten Kosten überraschen! Buche jetzt deine persönliche Anwaltsberatung und kläre deine Fragen schnell und unkompliziert!

Bearbeitung innerhalb 24h.