„Low Performer“ bei Meta und Microsoft: Was dieser Stempel für Ihre Karriere wirklich bedeutet

Wenn große Unternehmen wie Meta oder Microsoft in Zeiten der Entlassungen den Begriff „Low Performer“ ins Spiel bringen, wird es schnell brisant. Doch was passiert wirklich, wenn Ihr Name mit diesem Etikett verbunden wird? Welche Auswirkungen hat das für Ihre Karriere – und vor allem: Wie sollten Sie mit dieser Situation umgehen?
Warum „Low Performer“ mehr als nur ein Schlagwort ist
Entlassungen sind für jeden Arbeitnehmer eine schwierige und oft traumatische Erfahrung. Doch wenn der Grund dafür öffentlich als „Low Performance“ kommuniziert wird, wird die Situation noch prekärer. Der Begriff „Low Performer“ ist mit negativen Assoziationen behaftet und kann die Jobsuche für die Betroffenen zu einem regelrechten Albtraum machen.
In einem der bekanntesten Beispiele kündigte Meta-CEO Mark Zuckerberg kürzlich an, die „Leistungsstandards“ des Unternehmens zu erhöhen und „leistungsschwache“ Mitarbeiter zu entlassen. Das Resultat: Rund 3600 Menschen verlieren ihren Job – und sie sind nicht die Einzigen. Auch Microsoft zieht in ähnlicher Weise nach.
Was aber steckt hinter diesem Begriff? Der „Low Performer“ ist nicht einfach nur jemand, der weniger arbeitet oder schlechter leistet – es ist ein Label, das einer Person anheftet und sie von der Masse der Bewerber abhebt. Sobald Sie diese Bezeichnung auf Ihrem Lebenslauf tragen, wird Ihr potenzieller neuer Arbeitgeber genau hinschauen und sich fragen: Warum wurde diese Person als leistungsschwach bezeichnet?
Die dunkle Seite des Etiketts
Es gibt Experten, die diese Maßnahme verteidigen. Ein LinkedIn-Nutzer fragt beispielsweise, wen ein Unternehmen denn sonst entlassen sollte, wenn nicht die schwächsten Mitarbeiter. Und doch – die Realität für die betroffenen Personen sieht anders aus. Ein „Low Performer“ könnte in einem anderen Unternehmen oder in einer anderen Rolle möglicherweise glänzen – doch das öffentliche Etikett ist wie ein Stempel, der einen Schatten über Ihre Karriere wirft.
Jennifer Dulski, Geschäftsführerin von Rising Team, sagt es treffend: „Es ist vernünftig, weniger leistungsstarke Mitarbeiter zu entlassen, aber der öffentliche Stempel hilft niemandem.“ Der Ruf des Unternehmens, die Moral der verbleibenden Mitarbeiter und vor allem das Leben der entlassenen Person – all das wird durch diese öffentliche Abwertung beschädigt.
Was tun, wenn Sie betroffen sind?
Die gute Nachricht ist: Es gibt Wege, auch als „Low Performer“ wieder Fuß zu fassen. Die entscheidende Frage ist, wie Sie mit der Situation umgehen. Experten empfehlen, dass Sie potenziellen neuen Arbeitgebern offen und ehrlich erklären, was passiert ist. Ein ehemaliger Amazon-Manager, Ethan Evans, rät dazu, die Entlassung klar zu kommunizieren, ohne das alte Unternehmen schlechtzumachen: „Vermeiden Sie es, über den alten Job oder den Chef zu klagen. Niemand möchte jemanden einstellen, der noch mit seiner Vergangenheit hadert.“
Indem Sie Ihre Geschichte gut und selbstbewusst erzählen, können Sie den Stempel des „Low Performers“ relativieren und zeigen, dass es sich um eine komplexe und nicht immer gerechtfertigte Situation handelt. Der Schlüssel liegt in der Transparenz und einer positiven, lösungsorientierten Haltung.
Fazit: Sind diese Entlassungen gerechtfertigt?
„Low Performer“ – dieser Begriff mag in den Vorstandsetagen von Meta und Microsoft als pragmatische Lösung erscheinen, doch er birgt eine Menge Probleme. Auf der einen Seite ist es verständlich, dass Unternehmen in Zeiten der Unsicherheit ihre Mitarbeiterbasis straffen müssen. Doch die öffentliche Stigmatisierung hat weitreichende Folgen, die über den Arbeitsplatz hinausgehen.
Das Problem ist nicht, dass Unternehmen versuchen, ihre Belegschaft zu optimieren. Es ist die Art und Weise, wie sie das tun und vor allem, wie sie die betroffenen Mitarbeiter öffentlich bloßstellen. Niemand sollte mit einem derartigen Etikett durchs Leben gehen müssen, besonders nicht, wenn es keinerlei Raum für Kontext oder individuelle Entwicklung lässt.
„Low Performer“ – Ein Stempel für die Karriere: Ist das wirklich gerechtfertigt?
Nun, eine Sache ist klar: Unternehmen dürfen nicht mit der Karriere von Menschen spielen, nur weil sie an den falschen Hebeln gezogen haben. Ja, Unternehmen müssen sich um ihre Bilanz kümmern, aber der Preis, den manche Arbeitnehmer für diese Maßnahmen zahlen, ist zu hoch. Dieses Etikett könnte ein Karriere-Aus bedeuten, das oft schwer rückgängig zu machen ist. Hier würden wir uns wünschen, dass Unternehmen einen faireren und respektvolleren Weg finden, mit ihren Mitarbeitern umzugehen – gerade in solchen heiklen Momenten.