„Kündigen fast unmöglich!“ – Wie Uber mit seinem Abo-Modell in die Kritik gerät

Veröffentlicht am: 05.Mai.2025Kategorien: RechtlichesLesezeit: 3 Min.
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Nora Wölflick schreibt bei Recht 24/7 über interessante, tagesaktuelle Themen für den Love & Law Blog.

Wenn Sparen teuer wird

Ein Abo für 10 Dollar im Monat, das laut Werbung ordentlich beim Fahren und Essen spart – klingt erstmal nach einem fairen Deal. Doch genau dieses Versprechen steht jetzt im Fokus einer Klage der US-Handelsaufsicht FTC gegen Uber. Der Vorwurf: Kunden wird bei „Uber One“ das Blaue vom Himmel versprochen, während die Realität eher grau aussieht. Denn nicht nur sollen die versprochenen Rabatte von bis zu 25 Dollar im Monat faktisch kaum erreichbar sein – auch das Kündigen des Dienstes sei laut FTC ein echter Albtraum.

Die Behörde berichtet von Fällen, in denen Nutzer trotz Kündigung weiter abkassiert wurden. Oder von einer Kündigungs-Odyssee, bei der man sich durch bis zu 23 Bildschirme und 32 Klicks quälen muss, nur um aus dem Vertrag auszusteigen. Für viele klingt das weniger nach Kundenfreundlichkeit und mehr nach digitalem Kleingedruckten im XXL-Format.

Von der Probemitgliedschaft zur Kostenfalle

Besonders pikant: Selbst im angeblich kostenlosen Probemonat sollen schon Gebühren abgebucht worden sein. Wer nicht aufpasst oder glaubt, einfach wieder aussteigen zu können, landet schneller in der Kostenfalle, als einem lieb ist. Die FTC spricht von einem systematischen Problem – nämlich, dass es für Verbraucher in den USA zunehmend schwerer wird, ungewollte Abo-Modelle loszuwerden, egal ob bei Streaming, Lieferdiensten oder wie hier bei Mobilität und Food-Delivery.

Uber weist alle Vorwürfe entschieden zurück. Ein Sprecher des Unternehmens erklärt gegenüber CNBC: Die Prozesse seien klar, einfach und gesetzeskonform. Doch viele Nutzer und nun auch die FTC sehen das offenbar anders – und wollen, dass sich an dieser Praxis grundlegend etwas ändert.

Politische Dimension: Trumps Rückkehr als Katalysator?

Ein Detail macht die Sache noch brisanter: Die Klage ist die erste eigenständige Aktion der FTC gegen einen großen Tech-Konzern, seit Donald Trump wieder im Weißen Haus sitzt. Interessanter Nebenaspekt: Uber sowie CEO Dara Khosrowshahi sollen jeweils eine Million US-Dollar für Trumps Amtseinführung gespendet haben. Zufall? Oder klopft die Politik bei den Tech-Giganten jetzt deutlicher an die Tür?

In der offiziellen Mitteilung der FTC heißt es jedenfalls markig: Man wolle im Namen des Volkes „zurückschlagen“, weil die Menschen es leid seien, in undurchsichtige Abo-Fallen gelockt zu werden, aus denen man kaum entkommt. Ein deutlicher Ton – und womöglich erst der Anfang.

Kein Einzelfall, sondern teil eines größeren Problems

Mal ehrlich – wer hat nicht schon einmal versucht, ein Abo zu kündigen und ist fast daran verzweifelt? Was Uber hier vorgeworfen wird, ist kein Einzelfall, sondern Teil eines viel größeren Problems: Unternehmen machen es bewusst schwer, aus Verträgen rauszukommen – und hoffen, dass man irgendwann einfach aufgibt. Das ist kein schlauer Service, das ist digitale Abzocke mit System. Und solange solche Praktiken keine echten Konsequenzen haben, wird sich daran auch nichts ändern. Wer 32 Klicks braucht, um zu kündigen, sollte automatisch freigeschaltet werden – für ein Sonderkündigungsrecht!

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