Grenzkontrollen in Deutschland: Ein Gericht stellt klare Grenzen – Rechtswidrigkeit erkannt!

Die bayerischen Behörden haben es wieder einmal versucht – aber diesmal haben sie vor Gericht nicht gewonnen. Eine Personenkontrolle in einem Zug an der deutsch-österreichischen Grenze wurde jetzt vom Bayerischen Verwaltungsgerichtshof (BayVGH) für rechtswidrig erklärt. Und das hat nicht nur für den Kläger, sondern für alle, die regelmäßig durch den Schengen-Raum reisen, weitreichende Konsequenzen. Was bedeutet dieses Urteil? Und warum hat es so viel Aufsehen erregt?
Der Fall: Eine Kontrolle zu viel
Im Juni 2022 wurde der Völkerrechtler Stefan Salomon während einer Zugfahrt im ICE bei Passau von der Bundespolizei kontrolliert. Salomon ist bekannt für sein Engagement im Bereich Europarecht und Flüchtlingsrecht – also jemand, der sich gut mit den rechtlichen Grundlagen der europäischen Zusammenarbeit auskennt. Was ihn jedoch besonders machte, war seine Klage gegen diese Grenzkontrolle. Die bayerische Justiz hat nun entschieden: Die Maßnahme war rechtswidrig.
Das Urteil: Ein klarer Verstoß gegen das Schengen-Abkommen
Der Bayerische Verwaltungsgerichtshof stellte in seiner Entscheidung klar, dass die Grenzkontrollen an der deutsch-österreichischen Grenze nicht ohne Weiteres durchgeführt werden dürfen. Die Argumentation, dass diese Kontrollen notwendig seien, um Gefahren im Bereich der Migration abzuwenden, genügt nicht. Laut den Richtern muss es neue, konkrete Tatsachen geben, die diese Kontrollen rechtfertigen. Ein bloßes Wiederholen der gleichen Begründungen reicht nicht aus. In diesem Fall sah das Gericht die rechtliche Grundlage für die Kontrolle als nicht gegeben an.
Schengen und die Freiheit des Reisens
Die Entscheidung ist besonders brisant, weil sie direkt mit den Prinzipien des Schengener Abkommens kollidiert. Dieses Abkommen erlaubt es den Mitgliedstaaten, ihre Grenzen grundsätzlich offen zu halten. Grenzkontrollen können nur dann wieder eingeführt werden, wenn ein ernsthafter und nachweisbarer Grund vorliegt. In diesem Fall hat der BayVGH entschieden, dass die Bundesregierung keine ausreichenden Gründe vorlegen konnte, um die Grenzkontrollen weiterhin aufrechtzuerhalten.
Was bedeutet das für die Praxis?
Dieses Urteil stellt nicht nur die aktuellen Grenzkontrollen infrage, sondern könnte auch Auswirkungen auf zukünftige Maßnahmen haben. Die Richter haben ein klares Zeichen gesetzt: Wenn ein Land wie Deutschland innerhalb des Schengen-Raums Grenzkontrollen einführen möchte, muss es deutlich machen, dass dies auch tatsächlich notwendig ist. Und es reicht nicht, die gleiche Bedrohung immer wieder als Grund zu nennen. Die Fakten müssen sich ändern.
Die Frage ist nun: Wird dieses Urteil langfristige Auswirkungen auf die Praxis der Grenzkontrollen in Deutschland haben? Es bleibt abzuwarten, ob die Bundesregierung in Berufung geht und wie der EuGH in einer eventuellen späteren Entscheidung reagieren wird.
Grenzkontrollen dürfen nicht zum politischen Werkzeug werden
Die Entscheidung des BayVGH ist ein wichtiger Schritt hin zu einer klareren und gerechteren Anwendung der Schengen-Regeln. Wer denkt, dass Grenzkontrollen die Lösung für alles sind, irrt sich. Unsere Gesellschaft funktioniert nicht nach dem Prinzip „Weg mit den Regeln, wenn’s unbequem wird“. Grenzkontrollen sollten nicht zum politisch leicht zu verkaufenden Allheilmittel werden. Das Urteil ist ein Weckruf, dass das europäische Recht und die Freizügigkeit in der EU nicht einfach durch immer neue Grenzkontrollen ausgehöhlt werden dürfen.