Grenzkontrolle am Flughafen: Memes als Einreisehindernis?

Published On: 30.Juni.2025Kategorien: Rechtliches3 min read
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Kilian Floß verfasst Blogartikel zu rechtlichen und tagesaktuellen Themen für den Love & Law Blog.

Stellen Sie sich vor, Sie planen eine Reise in die USA, um das Land der unbegrenzten Möglichkeiten zu erkunden. Alles scheint perfekt, bis Sie am Flughafen von den Grenzschutzbeamten abgefangen werden. Genau das passierte dem 21-jährigen Norweger Mads Mikkelsen. Angeblich wurde ihm die Einreise in die USA verweigert, weil die Beamten auf seinem Handy ein Meme fanden, das den US-amerikanischen Vizepräsidenten J. D. Vance in abgeänderter Form zeigt.

Die entsprechende Schlagzeile sorgte für Aufsehen: Ein junger Norweger darf nicht in die USA einreisen, weil er ein Meme auf seinem Handy hat? Das klingt zunächst absurd, doch die Geschichte nahm schnell Fahrt auf. Mikkelsen berichtete dem norwegischen Newsportal Nordlys, dass er am 11. Juni am Newark Airport in New Jersey angekommen sei. Dort hätten Grenzpolizisten ihn in eine Zelle gebracht und ihn zu Drogenhandel, Terroranschlägen und Rechtsextremismus befragt – völlig ohne Anlass, wie er betonte. Die Beamten zwangen ihn, das Passwort für sein Mobiltelefon herauszugeben, andernfalls drohte eine Geldstrafe von bis zu 5000 Dollar oder fünf Jahre Gefängnis.

US-Grenzschutzbehörde widerspricht

Die US-Grenzschutzbehörde CBP veröffentlichte auf X ein kurzes Statement, das die Geschichte von Mikkelsen in Frage stellte. Zwar bestätigte die CBP die verweigerte Einreise, jedoch nicht wegen des Memes oder aus politischen Gründen. Der wahre Grund für die erzwungene Rückreise sei laut CBP Mikkelsens “zugegebener Drogenkonsum” gewesen.

Fälle wie diese sind keine Einzelfälle. Seit Donald Trump seine zweite Amtszeit angetreten hat, häufen sich Berichte über gescheiterte Einreisen. Ein besonders aufsehenerregender Fall ereignete sich Anfang April, als einer Schweizerin die Einreise verweigert wurde. Sie wollte ihren Geburtstag in New York feiern und reiste als Touristin mit einer gültigen elektronischen Reisegenehmigung (Esta) ein. Doch bei der Einreise wurde sie sechs Stunden lang befragt und die Beamten verlangten Zugang zu ihrem Handy, ihren Social-Media-Konten und ihrem E-Banking. Die Schweizerin wurde beschuldigt, unerlaubt in New York arbeiten zu wollen, und musste das Land nach 24 Stunden wieder verlassen.

Was bedeutet das für Reisende?

Diese Fälle werfen viele Fragen auf: Wie sicher sind unsere persönlichen Daten bei der Einreise in die USA? Was passiert, wenn ein Meme oder ein harmloser Post auf Social Media plötzlich gegen uns verwendet wird? Die US-Behörden haben weitreichende Befugnisse und können Reisende ohne großen Aufwand zurückweisen. Das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) hat als Reaktion auf den Fall der Schweizerin die Reisehinweise verschärft. Reisende sollen sich frühzeitig über die genauen Einreise-, Aufenthalts- und sonstigen Bestimmungen informieren, um unangenehme Überraschungen zu vermeiden.

Berechtigte Sicherheitsüberprüfung oder übertriebene Kontrolle?

Es stellt sich die Frage, ob die Methoden der Grenzschutzbehörden verhältnismäßig sind oder ob sie in die Privatsphäre der Reisenden eingreifen. Die Tatsache, dass ein Meme oder ein Social-Media-Post zu einer Einreiseverweigerung führen kann, sollte uns alle zum Nachdenken anregen. Ist das wirklich der richtige Weg, um Sicherheit zu gewährleisten, oder schießen die Behörden hier über das Ziel hinaus? Wir bleiben dran und beobachten die Entwicklungen kritisch.

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