Gerichts-Battle im Rap-Business: Bushido schlägt Fler – 137.000 Euro Schadenersatz wegen Kult-Album

Veröffentlicht am: 07.April.2025Kategorien: RechtlichesLesezeit: 2 Min.
Bushido auf Bühne
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Kilian Floß verfasst Blogartikel zu rechtlichen und tagesaktuellen Themen für den Love & Law Blog.

Bildquelle: Instagram @bush1do

„Carlo Cokxxx Nutten“ – Klassiker, Klappmesser und ein Gerichtsurteil

Was als legendäres Gangsta-Rap-Album begann, endet vor Gericht: Bushido hat den jahrelangen Markenstreit mit Fler um das Kult-Album „Carlo Cokxxx Nutten“ vorerst gewonnen. Das Landgericht München entschied am Dienstag zugunsten des Berliner Rappers und verurteilte seinen früheren Musikpartner Fler zu 137.000 Euro Schadenersatz – plus Rückruf der verkauften Fan-Boxen und sogar Vernichtung von Merchandise, darunter eine umstrittene Lederjacke.

Ein weiteres Kapitel in der never-ending Rap-Fehde, das zeigt: Wenn es um Musik, Geld und Markenrechte geht, hört die Freundschaft auf – selbst bei alten Szenegrößen.

Vom Studio ins Gericht: Wie aus „Sonny Black“ und „Frank White“ erbitterte Gegner wurden

Zurück ins Jahr 2002: Bushido (bürgerlich Anis Ferchichi) und Fler (bürgerlich Patrick Losenský) nehmen als „Sonny Black“ und „Frank White“ das Album „Carlo Cokxxx Nutten“ auf – rau, dreckig, provokant. Drogen, Gewalt, Straße: Das Album wird zum Meilenstein des deutschen Raps und katapultiert beide Rapper ins Rampenlicht.

Doch was einst Brüderlichkeit im Studio war, ist heute Feindschaft vor Gericht. Die Rapper sind seit Jahren zerstritten, mehrfach standen sie sich wegen Beleidigungen, Drohungen und markenrechtlicher Auseinandersetzungen gegenüber. Der Streit um das Label „Carlo Cokxxx Nutten“ ist dabei einer der heftigsten.

Markenrechte am Messer-Logo: Bushido gewinnt – Fler soll zahlen und vernichten

Der aktuelle Streit entzündete sich an Fan-Boxen, die Fler über seinen Shop verkauft hatte – inklusive einer Lederjacke mit dem berüchtigten Logo: ein Butterflymesser mit dem Schriftzug „Carlo Cokxxx Nutten“. Bushido sah darin eine klare Verletzung seiner Markenrechte, die er sich bereits 2007 per Vereinbarung mit dem Label Aggro Berlingesichert haben soll – vor allem für Bekleidungsartikel.

Fler hatte das stets bestritten, verkaufte weiterhin Merchandise und CDs unter dem Namen. Doch das Landgericht München stellte nun klar: Bushido ist im Recht. Die Entscheidung:

  • Fan-Boxen müssen vom Markt genommen werden
  • Die Lederjacken mit Logo sind zu vernichten
  • Fler muss 137.000 Euro Schadenersatz leisten

Noch kein Schlussstrich: Urteil ist nicht rechtskräftig

Der Rapper aus Berlin-Mitte ist aber noch nicht endgültig geschlagen – das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Fler kann in Berufung gehen und hat bereits mehrfach deutlich gemacht, dass er sich nicht kampflos geschlagen gibt. Bereits im letzten Jahr hatte es in derselben Sache ein Versäumnisurteil gegen ihn gegeben, weil er der Verhandlung fernblieb – dagegen legte er Einspruch ein. Nun liegt ein ausführlich begründetes Urteil vor.

Ob Fler den nächsten juristischen Schritt wagt oder zahlen muss, bleibt also offen. Klar ist: Die Sache ist noch nicht ganz zu Ende – das juristische Nachspiel geht wohl in die nächste Runde.

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