Fußball muss jetzt für Polizeieinsätze zahlen – Ein Urteil mit Folgen für alle!

Veröffentlicht am: 15.Januar.2025Kategorien: RechtlichesLesezeit: 3 Min.
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Christina Schröder schreibt über rechtliche Themen für den Love & Law Blog bei Recht 24/7.

Das Bundesverfassungsgericht spricht Klartext: Die Bundesländer können künftig die Kosten für Polizeieinsätze bei Hochrisikospielen dem Profifußball in Rechnung stellen. Nach jahrelangen Rechtsstreitigkeiten steht fest: Die DFL und die Clubs müssen für die Sicherheit der Fans und den Schutz vor Gewaltzahlen – und das könnte teuer werden! Doch was bedeutet dieses Urteil konkret für die Bundesliga und ihre Vereine? Und was ist die langfristige Auswirkung auf andere Großveranstaltungen? Wir werfen einen Blick auf die Hintergründe und die möglichen Konsequenzen dieser richtungsweisenden Entscheidung.

Warum das Urteil so wichtig ist:

Der jahrelange Rechtsstreit zwischen der Deutschen Fußball Liga (DFL) und den Bundesländern, angeführt von Bremen, hat nun sein Ende gefunden. Das Bundesverfassungsgericht entschied, dass die Bundesländer nicht nur für die Polizeieinsätze bei Großveranstaltungen zuständig sind, sondern diese Kosten auch auf die Vereine übertragen dürfen. Vor allem bei sogenannten Hochrisikospielen, bei denen besonders viele Beamte im Einsatz sind, wie etwa bei Derbys oder Spielen gegen rivalisierende Mannschaften, könnte das für die Vereine teuer werden.

In Bremen wurde dieses Verfahren bereits praktiziert. 2015 stellte die Stadt den Vereinen eine Rechnung über 425.000 Euro für einen Polizeieinsatz, und das war erst der Anfang. Weitere Millionen könnten bald auf die Vereine zukommen. Ulrich Mäurer, Bremens Innensenator, zeigt sich zufrieden: „Das ist ein Erfolg für die Steuerzahler und eine faire Verlagerung der Kosten auf die Wirtschaft des Fußballs“, so Mäurer.

Welche Vereine sind betroffen und was bedeutet das für die Bundesliga?

Nicht alle Vereine müssen für Polizeieinsätze zahlen. Ein entscheidender Faktor ist, in welchem Bundesland ein Spiel stattfindet. Die Regelung könnte dazu führen, dass Vereine in bestimmten Regionen hohe Zusatzkosten tragen müssen, während andere davon verschont bleiben. Besonders spannend wird es, wenn ein bundesweit einheitlicher Ansatz verfolgt wird, bei dem auch die DFL für die Kosten aufkommt. Die Verantwortlichen fordern einen Solidarfonds, um die Belastungen fair zu verteilen – doch ob dieser Vorschlag Realität wird, bleibt abzuwarten.

Von Seiten der Deutschen Fußball Liga (DFL) gibt es bereits kritische Stimmen: Der DFL-Aufsichtsratsvorsitzende Hans-Joachim Watzke hält wenig von einer gemeinsamen Lösung und betont, dass jedes Bundesland für sich selbst verantwortlich sei. „Die Klubs müssen sich an die Regeln ihres jeweiligen Bundeslands halten“, erklärt Watzke.

Was bedeutet das für die Zukunft des Fußballs und anderer Großveranstaltungen?

Das Urteil könnte nicht nur den Profifußball aufrütteln, sondern auch Auswirkungen auf andere Veranstaltungen haben. Ob Oktoberfeste, Karnevalsfeiern oder Silvesterpartys – Veranstaltungen, die großen Profit abwerfen, könnten künftig ebenfalls mit Rechnungen für Polizeieinsätze konfrontiert werden. Kritiker warnen bereits davor, dass die Polizei dann in die Rolle einer Dienstleisterin gedrängt wird, was langfristig das Vertrauen in den Staat und seine Sicherheitskräfte untergraben könnte.

Die Vereinigung „Unsere Kurve“ äußert scharfe Bedenken: „Polizeiarbeit ist eine staatliche Aufgabe und sollte nicht an die Wirtschaft abgetreten werden“, erklärt der Sprecher. Ob die Gesellschaft das wirklich will, sei fraglich. Und auch die Frage, wie weit diese Praxis ausgeweitet werden soll, ist noch offen.

Ein Urteil mit weitreichenden Schattenseiten

Das Urteil ist ein zweischneidiges Schwert. Einerseits ist es nachvollziehbar, dass die Verantwortlichen in den Bundesländern auf die finanzielle Entlastung drängen – schließlich geht es um erhebliche Summen, die der Steuerzahler sonst aufbringen muss. Andererseits könnte es zu einer Marktverzerrung führen und den Profifußball an den Rand seiner finanziellen Belastungsgrenze bringen. Wird es am Ende wirklich gerecht verteilt, oder geraten wir in eine Spirale, in der jeder für seine eigenen Kosten verantwortlich gemacht wird? Die Frage bleibt offen. Aber eines ist sicher: Dieses Urteil könnte weitreichende Folgen haben – nicht nur für den Fußball, sondern für jede Großveranstaltung, bei der Gewinne erzielt werden.

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