Erdbeeren mogeln kann teuer werden: Warum Schummeln beim Discounter kein Spaß ist
Ein paar Cent gespart – und plötzlich im Visier der Justiz
Es klingt harmlos, fast schon kreativ: Da greift jemand im Supermarkt zur Erdbeerschale der günstigen Sorte, schüttet aber schnell ein paar Premium-Früchte der teureren Kategorie hinein. Die Kasse zeigt 2,39 Euro – gespart, denkt man. Doch was viele nicht wissen: Genau dieses Verhalten kann strafrechtliche Folgen haben.
Was wie ein kleiner Trick wirkt, ist juristisch betrachtet Betrug. Und der kann – ja, auch bei Obst – richtig unangenehme Konsequenzen haben: Anzeige, Hausverbot, Geldstrafe oder sogar Haftstrafe. Denn: Wer vorsätzlich manipuliert, begeht keinen Einkaufsspaß mehr, sondern eine Straftat.
Umpacken, Probieren, Täuschen – was erlaubt ist
Besonders beliebt bei Discount-Schummlern: Erdbeeren, Kirschen, Trauben – also teure, lose Ware, die man gerne mal „umetikettiert“, probiert oder in günstigere Verpackungen füllt. Dabei gilt:
- Umpacken oder falsches Wiegen ist § 263 StGB Betrug – bereits der Versuch zählt.
- Probieren ohne zu zahlen ist kein harmloses Naschen, sondern Diebstahl nach § 242 StGB.
- Der sogenannte „Mundraub“ ist übrigens seit 1975 abgeschafft – es gibt also keine gesetzliche Ausrede mehr für „nur ein paar Trauben“.
Einmalige Versehen, etwa wenn Kinder eine Frucht nehmen oder man sich beim Wiegen irrt, enden in der Regel glimpflich. Das Personal wird in solchen Fällen meist kulant sein. Doch bei vorsätzlichem Handeln hört der Spaß auf – und dann steht man plötzlich mit einer Anzeige im Einkaufswagen.
Welche Strafen drohen wirklich?
Zwar landet nicht jeder Fall direkt vor Gericht, doch Supermärkte verstehen bei systematischem Schummeln keinen Spaß. Die rechtliche Lage ist klar:
- Bei vorsätzlichem Betrug drohen bis zu 5 Jahre Freiheitsstrafe oder Geldstrafe.
- In der Praxis sind es oft 30 Tagessätze oder Hausverbote, die für viele schon schmerzhaft genug sind.
- Auch zivilrechtlich können Supermärkte Schadensersatz verlangen – etwa für entgangene Einnahmen oder den Mehraufwand durch solche Fälle.
Und: Selbst vermeintlich kleine Tricks wie das „Umtarieren“ auf der Waage oder das Umfüllen in andere Behälter können überwacht werden – per Kamera oder durch geschultes Personal. Wer denkt, er sei cleverer als das System, täuscht sich.
Finger weg vom Tricksen im Supermarkt
Wer beim Einkaufen anfängt zu tricksen, steht schneller im Visier der Justiz, als ihm lieb ist. Und das nur, um ein paar Cent zu sparen? Mal ehrlich – das ist es nicht wert. Natürlich kann man über Preise diskutieren. Natürlich darf man sich fragen, warum Früchte so teuer sind. Aber wer glaubt, mit cleverem Umpacken die Lücke im System gefunden zu haben, der hat nur eins geschafft: sich selbst ins Aus zu befördern. Wer bei Erdbeeren schummelt, riskiert keine süße Ernte – sondern eine saure Überraschung.
Vermeide rechtliche Probleme beim Einkaufen. Lass dich von unseren Experten beraten und schütze dich vor teuren Strafen!