Elektronische Patientenakte: Vertrauen oder Risiko – Was Sie wirklich wissen müssen!

Veröffentlicht am: 28.März.2025Kategorien: Rechtliches, Tech & E-CommerceLesezeit: 3 Min.
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Kilian Floß verfasst Blogartikel zu rechtlichen und tagesaktuellen Themen für den Love & Law Blog.

Warum die digitale Gesundheitsakte viele beunruhigt

In der Theorie sollte die elektronische Patientenakte (ePA) ein echter Fortschritt für das Gesundheitssystem sein. Sie verspricht einen schnellen Zugriff auf medizinische Daten, vermeidet Doppeluntersuchungen und erleichtert die Koordination zwischen Ärzten. Aber – und das ist ein großes Aber – wie sicher sind unsere persönlichen Gesundheitsdaten in dieser digitalen Akte? Laut einer aktuellen Umfrage haben mehr als die Hälfte der Befragten Bedenken. Denn auch wenn die Vorteile auf der Hand liegen, bleibt das Vertrauen auf der Strecke.

Was sagen die Zahlen? Vertrauen in die digitale Akte schwankt

Laut einer repräsentativen Umfrage der ZEIT und des Meinungsforschungsinstituts Infas glauben nur 54 Prozent, dass ihre Gesundheitsdaten in der elektronischen Akte sicher sind. Das bedeutet, dass fast die Hälfte der Bevölkerung zumindest skeptisch ist, wenn es um den Datenschutz geht. Noch vor wenigen Jahren sah das Bild viel rosiger aus: Damals standen viele der Einführung der ePA positiv gegenüber. Doch nach jüngsten Sicherheitslücken, die auf dem Kongress des Chaos Computer Clubs ans Licht kamen, ist das Vertrauen merklich gesunken. Tatsächlich mussten die Verantwortlichen der Gematik – der Plattform für digitale Gesundheitsanwendungen – die Sicherheitsarchitektur nachbessern.

Was passiert, wenn es schiefgeht? Sicherheitslücken und Bedenken

Die Bedenken sind nicht unbegründet: Bei der ePA geht es um sensible Daten – Diagnosen, Behandlungen und vielleicht auch psychische Erkrankungen. Wer garantiert uns, dass diese Informationen nicht in die falschen Hände geraten? Ende 2024 wurde aufgedeckt, dass die elektronische Akte gravierende Sicherheitslücken hatte, die theoretisch dazu führen könnten, dass Unbefugte auf diese Daten zugreifen. Die Gematik versprach daraufhin schnelle Nachbesserungen, doch das Vertrauen der Bevölkerung ist erschüttert.

Die Einführung der ePA erfolgt schrittweise. In einigen Modellregionen wurde bereits mit der Erhebung von Daten begonnen, doch viele fragen sich: Was passiert, wenn diese Daten im Netz gefährdet sind? Die Antwort darauf hängt nicht nur von der Technologie ab, sondern auch von den Nutzern selbst. Wenn Sie der ePA nicht zustimmen, können Sie die Erhebung Ihrer Daten verhindern oder später wieder löschen lassen. Doch bleibt ein Restzweifel, ob das System wirklich sicher ist.

Was bedeutet das für die Zukunft?

Trotz der kritischen Stimmen gibt es auch positive Aspekte der ePA. Wer die Vorteile sieht – die schnelle Vernetzung der medizinischen Daten und die Vermeidung unnötiger Untersuchungen – wird sicherlich auch die Sicherheit der digitalen Akte in Kauf nehmen wollen. Doch für all diejenigen, die sich Sorgen um die Sicherheit ihrer Daten machen, gibt es eine Möglichkeit: Die Akte kann jederzeit gelöscht werden. Die Frage bleibt jedoch: Wie viele Menschen werden diese Möglichkeit nutzen, wenn die Akte erst einmal flächendeckend eingeführt ist?

Vertrauen ist gut, Kontrolle ist unverzichtbar!

Wenn man sich die Debatte um die ePA anschaut, drängt sich der Eindruck auf, dass viele von uns im Gesundheitsbereich lieber auf Nummer sicher gehen. Und das ist durchaus verständlich! Datenschutz und Datensicherheit sollten in einem digitalen Gesundheitswesen oberste Priorität haben. Es wäre jedoch nicht die erste Technologie, bei der das Vertrauen anfangs schwindet und sich später beweist, dass die Vorteile die Bedenken überwiegen. Allerdings – und das ist die bittere Wahrheit – sollten wir die Verantwortung für unsere Daten nicht einfach an andere abgeben, sondern jederzeit sicherstellen, dass wir volle Kontrolle darüber haben. Wer seine Akte aus der Hand gibt, muss sicher sein, dass sie in guten Händen ist. Und das Vertrauen muss in diesem Fall erst verdient werden!

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