Biden vergibt letzte Geschenke: Wer profitiert von den letzten Begnadigungen?

Veröffentlicht am: 18.Januar.2025Kategorien: RechtlichesLesezeit: 3 Min.
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Christina Schröder schreibt über rechtliche Themen für den Love & Law Blog bei Recht 24/7.

Kurz vor dem Ende seiner Amtszeit hat US-Präsident Joe Biden eine Reihe von umstrittenen Begnadigungen ausgesprochen. Nicht nur politische Gegner seines Nachfolgers Donald Trump, sondern auch Mitglieder seiner eigenen Familie wurden von ihm vor Strafverfolgung geschützt. Doch was steckt hinter dieser Entscheidung? Und was bedeutet das für die Zukunft?

Wer sind die Begnadigten?

Biden setzte in den letzten Tagen seiner Präsidentschaft ein bemerkenswertes Zeichen: Er begnadigte Personen, die für ihren politischen Werdegang und ihre Verbindungen zu Trumps Gegnern bekannt sind. Darunter auch Immunologe Anthony Fauci, der während der Pandemie an vorderster Front kämpfte und sich dabei wiederholt mit Trump anlegte. Fauci und andere, wie der ehemalige Generalstabschef Mark Milley, erhielten vorsorglich eine Begnadigung. Warum? Biden wollte verhindern, dass diese Menschen unter der kommenden Regierung Trumps Zielscheibe werden, insbesondere im Hinblick auf die politischen Auseinandersetzungen rund um den Sturm auf das Kapitol.

Doch auch Bidens eigene Familie blieb nicht verschont. Der Präsident begnadigte mehrere Verwandte, darunter seinen Bruder James und seine Schwester Valerie. Auch wenn Biden betonte, dass dies keine Anerkennung von Fehlverhalten sei, stellt sich die Frage: Warum war dieser Schritt notwendig? Sollte er verhindern, dass seine Familie in den kommenden Jahren von politischen Gegnern ins Visier genommen wird?

Ein Präzedenzfall für künftige Präsidenten?

Die von Biden vorgenommenen Begnadigungen könnten weitreichende Folgen für zukünftige Präsidenten haben. Denn erstmals wurden Personen begnadigt, die noch nicht einmal offiziell angeklagt oder untersucht wurden. Dies könnte die Tür für ähnliche Maßnahmen unter der nächsten Administration öffnen – sei es von Trump oder von einem anderen Präsidenten.

Der Gesetzgeber hatte ursprünglich vorgesehen, dass Begnadigungen vor allem denjenigen zugutekommen sollen, die bereits eine Strafe verbüßt haben oder gegen die ein Verfahren läuft. Bidens Vorgehen stellt diesen klassischen Ansatz infrage und eröffnet neue Möglichkeiten für politische Begnadigungen – lange bevor Strafverfahren überhaupt angestoßen werden.

Der Umgang mit Begnadigungen: Politisches Kalkül oder Schutz?

Die Frage, ob Bidens Entscheidungen rein aus politischem Kalkül erfolgten oder einen tieferen Sinn verfolgen, lässt sich schwer beantworten. Sicher ist jedoch, dass Begnadigungen in der Politik oft mehr sind als ein rein juristischer Akt. Sie können als Ausdruck von Macht und Einfluss dienen und sind nicht selten auch ein Werkzeug, um Verbündete zu schützen oder Gegner zu schwächen. Biden wollte ganz offensichtlich verhindern, dass Kritiker seiner eigenen politischen Agenda nach der Machtübernahme durch Trump einer Vergeltung ausgesetzt sind.

Ein gefährliches Spiel?

Auch wenn es verständlich ist, dass Biden seine Familie und Verbündeten vor politischer Verfolgung schützen wollte, bleibt der Schritt problematisch. Die Frage, wie viel Macht ein Präsident in den letzten Tagen seiner Amtszeit bei der Vergabe von Begnadigungen ausüben sollte, bleibt offen.

Solche Präventivmaßnahmen untergraben die Unabhängigkeit der Justiz und gefährden das Vertrauen der Bürger in ein faires und unparteiisches System. Die Ausdehnung von Begnadigungen auf Personen, die noch nicht einmal angeklagt wurden, könnte langfristig ein gefährliches Beispiel für die künftige politische Landschaft setzen. Was Biden als „Schutzmaßnahme“ sieht, könnte für kommende Präsidenten ein Türöffner zu noch weniger transparenter und noch politischeren Entscheidungen sein.

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