Apfel gegen Apfel: Wie ein Schweizer Onlineshop dem Apple-Konzern die Stirn bietet
David gegen Goliath – diesmal mit Obst!
Es klingt wie ein schlechter Witz, ist aber Realität: Der mächtige Techriese Apple legt sich mit einem Schweizer Onlinehändler namens Apfelkiste.ch an – wegen eines Logos, das angeblich zu sehr an den angebissenen Apfel erinnert. Ja, wirklich. Es geht um den Apfel. Oder besser gesagt: um die Frage, wem er gehört.
Apple sieht in dem Markenauftritt von Apfelkiste.ch eine potenzielle Verwechslungsgefahr. Der US-Konzern beantragte beim Eidgenössischen Institut für Geistiges Eigentum (IGE) den teilweisen Widerruf der Schweizer Marke. Das Argument? Die Logos seien sich zu ähnlich, die Marke von Apple sei global bekannt, also müsse sie auch besonders geschützt werden.
Doch das IGE sah das anders. Und Apple blitzte ab.
Warum Apfel nicht gleich Apfel ist
Das Schweizer Institut prüfte die Angelegenheit gründlich. In der Entscheidung wird Apple zwar als „eine der bekanntesten Marken überhaupt“ bezeichnet – was wohl niemand ernsthaft bestreiten würde. Doch beim Klangbild und der Bedeutung trennen die beiden Marken laut IGE Welten.
„Apfelkiste.ch“ besteht aus sieben Silben, während „Apple“ nur zwei zählt. Für das IGE ist das ein klarer Unterschied – zumindest beim Hören. Auch inhaltlich sei der Unterschied deutlich: Die Schweizer Marke spiele mit dem Begriff einer Obstkiste, inklusive „.ch“ als Domain-Endung, was sie eindeutig als Internetadresse und damit als etwas völlig anderes kennzeichnet.
Kurz gesagt: Der Apfel im Logo macht noch keine Verwechslungsgefahr aus. Und das gefällt Apple natürlich gar nicht.
Markenstreit mit bitterem Nachgeschmack?
Apple ist bekannt dafür, konsequent gegen alles vorzugehen, was nur entfernt nach seinem Markensymbol aussieht. Ob stylisierte Äpfel, Birnen oder sogar Glühbirnen – der Konzern kennt keinen Spaß, wenn es um sein Logo geht.
Doch in diesem Fall hat sich der Gigant die Zähne ausgebissen. Ob Apple nun weitere rechtliche Schritte einleitet oder die Sache auf sich beruhen lässt, bleibt offen. Bisher schweigen beide Seiten.
Apfelmus statt Angriffslust!
Ganz ehrlich: man kann nur den Kopf schütteln. Wenn ein Weltkonzern wie Apple Angst hat, von einem Schweizer Onlinehändler mit dem Namen Apfelkiste.ch verdrängt zu werden – dann läuft da was schief.
Natürlich muss Markenschutz ernst genommen werden. Aber irgendwo sollte auch gesunder Menschenverstand mitreden. Ein Apfel ist kein Monopolgut. Und ein Onlineshop, der Handyhüllen und Kabel verkauft, ist wohl kaum eine Bedrohung für das wertvollste Unternehmen der Welt.