Abitur 2025 in Bayern: Was das Aus für den Abiturjahrgang bedeutet

Bayern trifft es mit einer überraschenden Wendung: Das Abitur 2025 wird für viele Abiturienten weitgehend ausfallen. Durch die Rückkehr zum neunjährigen Gymnasium (G9) entfallen viele Prüfungen. Was bedeutet das für die Zukunft der jungen Menschen und die Wirtschaft des Freistaats? Wir werfen einen Blick auf die Auswirkungen auf Hochschulen und den Arbeitsmarkt und klären, warum die Welt trotzdem nicht untergeht.
Ein kleiner Abiturjahrgang – Was heißt das für die Hochschulen?
Während bayerische Schüler traditionell mit rund 33.000 Abiturienten pro Jahrgang die Hochschulen stürmten, erwartet man für 2025 nur etwa 5.000 Prüflinge. Dies ist ein drastischer Rückgang, doch wie wirkt sich das auf die Hochschulen aus?
Die Technische Universität München (TUM) bleibt entspannt. Der Grund? Nur rund 40% der Studierenden beginnen ihr Studium direkt nach dem Abitur. Der Rest hat sich entweder für einen Auslandsaufenthalt entschieden, eine andere Ausbildung gemacht oder ein paar Jahre gewartet. Der kurzfristige Rückgang wird somit kaum Auswirkungen auf die Einschreibungen haben.
Die unaufhaltsame internationale Durchmischung der Studierenden
Ein weiterer Punkt, der die Situation relativiert: Der Anteil an internationalen Studierenden ist in Bayern hoch, und viele junge Menschen, die in anderen Ländern ihr Abitur machen, kehren für ihr Studium zurück. Das bedeutet, dass auch ohne einen großen Abiturjahrgang die Zahl der Studierenden nicht wesentlich sinken wird.
Zusätzlich bleiben Studierende aus anderen Bundesländern ein wichtiger Faktor. Sie nutzen das Hochschulsystem in Bayern, unabhängig davon, wie viele Abiturienten es in diesem Jahr gibt. Dies führt zu einer relativ stabilen Einschreibesituation an den Universitäten und Fachhochschulen.
Wirtschaft auf unsicherem Terrain: Azubi-Mangel durch fehlende Abiturienten
Die Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt sind jedoch deutlich spürbar. In einer Zeit, in der immer mehr junge Menschen den direkten Weg ins Studium wählen, werden auch weniger Abiturienten für die duale Ausbildung zur Verfügung stehen. Dennoch wird die bayerische Wirtschaft diese Delle vermutlich gut abfedern können. Die traditionellen Schulabschlüsse wie die Mittlere Reife und der Realschulabschluss bleiben stabil und sichern weiterhin die Ausbildungsplätze in vielen Bereichen. Besonders in handwerklichen und technischen Berufen ist der Anteil von Auszubildenden aus diesen Schulformen nach wie vor hoch.
Trotzdem ist es auch ein Zeichen dafür, dass das System der Ausbildung und des Studiums nicht so starr ist, wie es oft erscheint. Es gibt immer mehr Wege zum beruflichen Erfolg, und nicht jeder muss zwingend ein Abitur machen, um erfolgreich zu sein.
Mehr Optionen, weniger Druck
Was bedeutet das für die Zukunft? Für junge Menschen, die 2025 das Abitur nicht ablegen, gibt es nach wie vor viele Wege in die berufliche Zukunft. Das Fehlen eines Jahrgangs wird zwar eine Lücke hinterlassen, aber die Struktur der bayerischen Bildungslandschaft bleibt robust. Die Hochschulen und die Wirtschaft werden in diesem Jahr keine katastrophalen Auswirkungen spüren. Es ist vielmehr ein Zeichen dafür, dass wir aufhören müssen, uns zu sehr auf das Abitur als einzigen Erfolgsweg zu fixieren.